Version 1.0

Workshop: Lemnisch

Rekonstruktion mit vielen Unbekannten

Lemnos 1884, wenige Tage vor Weihnachten: Beim Graben zugunsten von Bauarbeiten fällt Arbeitetn auf, dass in den Grundmauern der Kapelle des kleinen Ortes Kaminia zwei Steine verbaut sind, die , wie sich später herausstellen wird,  - was die Gestaltung betrifft - etruskisch anmutend das von Schriftzeichen umgebene Bild eines Kriegers erkennen lassen. Auch die Scheiftzeichen weisen Ähnlichkeiten mit Alphabeten der Etrusker auf.

Verstanden ist der Text bis heute nicht. Für eine Entzifferung fehlt nicht nur eine Bilingue. Selbst das Sprachmaterial ist quantitativ keineswegs hinreichend. Dennoch wird eine durch ihre Anzahl bestechende Menge an Entsprechungen Helmut Rix acht Jahrzehnte später dazu veranlassen, die Sprache des Dokuments samt dem Rätischen und dem Etruskischen unter den Begriff einer Tyrrenischen Sprachfamilie zu subsummieren. Im Spannungsfeld zwischen Lautentsprechungen, positiven Vorannahmen sowie Produktions- und Rezeptionsbedingungen soll an den Grenzen der Methoden historisch vergleichender Sprachwissenschaft und (hoffentlich) vielen Ideen der Teilnehmer der Versuch  unternommen werden, die Inschriften und die Sprache der Stele von Lemnos ein wenig mehr zu entschlüsseln.

Info

Tag: 28.11.2019
Anfangszeit: 15:10
Dauer: 00:40
Raum: Edmund-Rumpler-Straße, 9 A019
Track: Historical Linguistics
Sprache: de

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