Vortrag: Sound symbolism im cross-linguistischen Vergleich
Bamo und Potnik im Polnischen und Spanischen
In meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit dem Thema sound symbolism in der Produktion beschäftigt. Die konkrete Frage, die ich mir gestellt habe, lautet: Verwenden Sprecher verschiedener Sprachen sound symbolism gleich oder gibt es Unterschiede, die von der Phonologie und / oder Phonotaktik ihrer Muttersprache abhängen? Um das zu untersuchen, führte ich ein Experiment mit (einer sehr kleinen Gruppe von) Muttersprachlern des Spanischen und des Polnischen durch, die gebeten wurden, neue Namen für Fabelwesen zu erfinden, die aus Köhlers (1933) „Maluma“- und „Takete“-Figuren entwickelt wurden. Ich habe mich für Polnisch und Spanisch entschieden, weil sich diese Sprachen in ihrer Phonologie stark voneinander unterscheiden: Während Polnisch über ein großes Konsonanteninventar verfügt, lange Konsonantencluster und komplexe Silben verwenden kann, hat Spanisch ein eher kleines Konsonanteninventar, kann verzweigende Nuklei verwenden und bevorzugt einfache Silben. Ich wollte herausfinden, ob und wie sich diese Unterschiede auf die Benennung der Fabelwesen auswirken. Hauptsächlich zeigte mein Experiment, dass polnischsprachige Teilnehmer weniger intensiv in ihren Phonemen differenzierten als spanischsprachige (oder deutschsprachige Versuchspersonen, die ich außerhalb der Bachelorarbeit als Pilotstudie getestet habe), um die Merkmale der Tiere auszudrücken. Dennoch wurden in beiden Sprachen manche Laute bevorzugt für das "Maluma-Tier" und manche Laute bevorzugt für das "Takete-Tier" verwendet. Außerdem ergaben sich einige interessante Ergebnisse zu der Verwendung der jeweiligen sprachspezifischen Phoneme. Trotz der interessanten Silbenstruktur ihrer Muttersprache bevorzugten die polnischsprachige Teilnehmer genau wie die spanischsprachigen eine einfache Silbenstruktur. Diese kleine Experiment zeigt somit sowohl Aspekte von universellem als auch von sprachspezifischem sound symbolism auf.
Info
Tag:
27.05.2022
Anfangszeit:
11:00
Dauer:
00:30
Raum:
Eisenga (2.32)
Track:
Neuro- and Psycholinguistics
Sprache:
de
Links:
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ReferentInnen
Lisa Wagner |