Vortrag: Das Potenzial negativen Framings

Effekte von Framing und Wortwahl auf Rezeption von Klimawandel-Kampagnen

Der Klimawandel ist präsenter denn je. Um die Klimakrise zu bewältigen bedarf es der richtigen Kommunikation über Fakten und notwendige Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. Wissenschaftliche Botschaften mit aufrüttelnden Apellen zu verbinden gelingt jedoch nur selten. Ebenso zeigen Studien, dass wissenschaftliche Korrektheit oft nicht mit der erwünschten Vertrauenswürdigkeit einer Nachricht einhergeht.
Dieser Online-Vortrag beschäftigt sich mit den Einflüssen von Framing und Wortwahl auf die Rezeption von Klimawandel-Texten.
Der Vortrag, basierend auf meiner Masterarbeit, erläutert die Einflüsse unterschiedlich gerahmter Klimawandelkampagnen auf die Bewertung und Wahrnehmung dieser Kampagnen durch Studienteilnehmer*innen. Die untersuchten Texte unterscheiden sich in zwei zentralen Eigenschaften: positives vs. negatives Framing und emotionale Nähe vs. Distanz. In einer quantitativen Studie bewerteten 101 Teilnehmenden die Stimuli-Texte nach Vertrauenswürdigkeit, Wohlgeformtheit, sowie emotionaler und motivierender Wirkung.
Bei allen Fragen wurde durchwegs der negative Frame signifikant häufiger gegenüber dem positiven Frame bevorzugt. Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich zwischen dem emotional nahen und distanzierten Frame. Die deutliche Präferenz für den negativen Frame kann durch einen Negativitäts-Bias erklärt werden, der negativ formulierte Aussagen glaubhafter erscheinen lässt.
Dieser Vortrag soll einen Einblick in die Diskurs- sowie Ökolinguistik geben. Abschließend werden Empfehlungen für die öffentliche Kommunikation wissenschaftlicher Fakten ausgesprochen. Ziel ist die Balance zu finden zwischen präziser Sachlichkeit und emotionalen, narrativen Elementen.

Info

Tag: 05.11.2022
Anfangszeit: 10:15
Dauer: 00:30
Raum: Wiwi-Bunker —Room 3016
Track: Diverse
Sprache: de

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