Vortrag: Nouny on the outside, verby on the inside: die Morphosyntax baskischer Verbalnomen
Verbalnomen sind eine infinite Verbform mit nominalen Eigenschaften, die im Baskischen unter anderem für Komplement- und Adverbialsätze verwendet wird. Äußerlich verhalten sich baskische Verbalnomen wie Substantive: sie können in allen Kasus flektiert und mit Nominalphrasen koordiniert werden, lösen Verbkongruenz aus, erlauben bestimmte nominale Modifikatoren und können, wie es im Baskischen allgemein bei NPs der Fall ist, nur in sehr begrenzten Kontexten ohne Determinierer auftreten. Die innere Struktur der Verbalnomenphrase unterscheidet sich jedoch grundlegend von der einer Nominalphrase und entspricht in Bezug auf die Markierung und Wortstellung ihrer Konstituenten eher einer Verbalphrase.
Solche Verbalnomen zeigen, dass ein Wort mehrere „Schichten“ von Wortarten enthalten kann: während der Verbstamm weiterhin als Kopf einer Verbalphrase fungiert, wandelt das Nominalisierungsmorphem das Wort nach außen hin in ein Substantiv um. Im Fall von baskischen Verbalnomen lässt sich jedoch beobachten, dass äußere Merkmale mit inneren korrelieren: Verbalnomen, die keinen Determinierer erhalten und keine nominale Modifikation erlauben, erlauben gleichzeitig im Inneren der Phrase kein overtes Subjekt und keine Tempusmarkierung, die Reduktion nominaler Eigenschaften geht also mit der Reduktion verbaler Eigenschaften einher. Das wirft die Frage auf, ob es sich dabei um Evidenz gegen die saubere Spaltung eines Verbalnomens in eine verbale und eine nominale Schicht handelt oder sich das Phänomen mit Faktoren erklären lässt, die beide Schichten gemeinsam betreffen.
Info
Tag:
04.11.2022
Anfangszeit:
10:45
Dauer:
00:30
Raum:
Wiwi-Bunker — Room 4044
Track:
Typology and Variational Linguistics
Sprache:
de
Links:
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ReferentInnen
Silvie Strauß |