Vortrag: Korpuslinguistische Analyse von verba sentiendi im Georgischen und Baskischen.
Auf Basis des georgischen Epos „Der Recke im Tigerfell“ des Dichters Šota Rustaveli.
Das Epos des georgischen Dichters Šota Rustaveli „Der Recke im Tigerfell“ (Georgisch: vepxisṭq̇aosani) nimmt nicht nur in der Literatur-, Kunst- und Kulturlandschaft Georgiens eine herausragende Position ein, sondern traf und trifft, selbst nach über 800 Jahren seit seiner Schöpfung, auf weitreichende Rezeption mit Übersetzungen und Nachdichtungen in 56 Sprachen. Diese Vielfalt an Übersetzungen, von Aserbaidschanisch bis Ukranisch, bildet die empirische Datengrundlage für das internationale Korpusprojekt „Rustaveli goes digital“, dessen Ziel in der Erstellung eines annotierten Parallelkorpus der Übersetzungen des Epos besteht, um auf diese Weise Datenbasis und Werkzeug für vielerlei Ansätze der digitalen Geisteswissenschaft zu sein.
Ausgehend von der Methodik dieses Korpusprojektes führte ich für meine Bachelorthesis anhand des dritten Kapitels des Epos eine komparative Analyse des georgischen Textes und der Baskischen Übersetzung durch. Im Fokus dieser Analyse stand aufgrund ihrer grammatischen und semantischen Eigenschaften die Gruppe der verba sentiendi, wobei sich insbesondere die Forschungsfragen gestellt wurde: Was sind hierbei die Übersetzungsstrategien, wie werden bestimmte Verbkonstruktionen übertragen und wie lassen sich gewisse Phänomene dabei erklären?
Der erste Schritt bestand in der Digitalisierung, Übersetzung und Parallelisierung der Texte. Auf Grundlage dessen wurden Kategorien zur semantischen Klassifikation erarbeitet, wonach die für die Analyse relevanten Verben, ausgehenden vom Georgischen und mit Blick auf die baskischen Äquivalente, erfasst und analysiert wurden. Diese Konkordanzen wurden im weiteren Satzkontext eingehendend dargelegt und diskutiert. Im Anschluss daran wurden die verschiedenen beobachteten Übersetzungsstrategien klassifiziert und quantitativ ausgewertet, um zum einen ein Bild über die Äquivalenz der Übersetzung sowie gewisse Translationsstrategien zu geben und zum anderen um die Unterschiede komparativ herauszuarbeiten.
Das Ziel der Präsentation besteht in der Darlegung der Methodik und Arbeitsweise mit einer korpuslinguistischen Methodik, um den Zuhörenden eine Perspektive auf einen Forschungsansatz aus Basis eines aktuell laufenden Korpusprojektes zu geben und um zugleich einen Diskurs über Forschungsarbeiten mit digitalen Korpora anzuregen.
Info
Tag:
28.05.2023
Anfangszeit:
15:00
Dauer:
00:30
Raum:
IG 0.251
Track:
Corpus Linguistics
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ReferentInnen
Julian Hasche |