Workshop: Interne und gemischte Rekonstruktion: Wie man etwas über die Vergangenheit isolierter Sprachen erfährt
Das klassische Vorgehen bei der Rekonstruktion von Protosprachen besteht darin, Daten aus verwandten Sprachen zu vergleichen. Was aber, wenn es keine verwandten Sprachen gibt? Ist die Sprache dann tatsächlich „ohne Geschichte“, wie der Indogermanist Antoine Meillet meinte?
Tatsächlich gibt es zwei Methoden der Rekonstruktion, die sich auch auf isolierte Sprachen anwenden lassen: die interne Rekonstruktion, bei der aus phonologischen und morphologischen Mustern, die sich synchron innerhalb einer Sprache beobachten lassen, Rückschlüsse auf frühere Sprachstadien und diachrone Entwicklungen gezogen werden, und die „gemischte“ Rekonstruktion, bei der Lehnwörter aus besser dokumentierten oder rekonstruierten Kontaktsprachen herangezogen werden, um etwas über das phonologische System früherer Sprachstadien und die Chronologie der seither stattgefunden Lautwandelprozesse zu erfahren.
In diesem Workshop werden wir uns anhand von verschiedenen Beispielen das Vorgehen bei diesen beiden Methoden genauer ansehen und selbst versuchen, sie auf kleine Datensätze anzuwenden.
Info
Tag:
28.05.2023
Anfangszeit:
13:35
Dauer:
01:20
Raum:
IG 0.251
Track:
Historical Linguistics
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ReferentInnen
Silvie Strauß |