Version 4.2
Lecture: Betonung im Akkadischen
Rekonstruktion und Folgen für Silbenstruktur
„Alte“ Sprachen stellen stets ein Problem dar, wenn es um synchrone Phonologie geht, da sie ein gewisses Maß an phonetischer Realität verlangen. Da man nun einmal nicht in die Vergangenheit reisen und ein paar Aufnahmen machen kann, um sie anschließend – wieder in der Gegenwart – mit Praat zu analysieren, ist man auf andere Methoden angewiesen.
In diesem Zuge ziehe ich analog zur sprachlichen Rekonstruktion interne und externe Faktoren heran, das heißt zum einen innersprachliche Merkmale (diachrone und synchrone), zum anderen entsprechende Typologien sowie die Daten verwandter Sprachen, womit eine gewisse Parallele zur Komparativen Methode aus der Rekonstruktion besteht. Da das Akkadische zu den semitischen Sprachen gehört, vergleiche ich dazu die rhythmischen Muster des Neuaramäischen, der äthiosemitischen Sprachen (z.B. Amharisch) und der arabischen Dialekte.
Unter den internen Faktoren spielt vor allem die Synkopierung von Vokalen in leichten Silben eine wichtige Rolle. Doch jede Regel kennt ihre Ausnahmen, welche jedoch gut erklärt werden können, wenn man die prosodische Motivation und allgemeine Beschränkungen der Silbenstruktur miteinbezieht. Um das metrische System des Akkadischen zu beleuchten, greife ich zunächst auf Hayes’ (1995) Parameter zurück, um abschließend eine constraint-basierte Lösung vorzuschlagen.
Info
Day:
2019-05-25
Start time:
14:30
Duration:
00:30
Room:
100 / Hörsaal XXI
Track:
Phonetics and Phonology
Language:
de
Links:
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Dominique Bobeck |