Talk: "Weil bei mir Sprache auch etwas auslöst"

Ein objektiv-hermeneutischer Blick auf Vorstellungen von Sprache und Raum

Diese Arbeit bietet Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Sprache, Identität und sozialem Prestige in der Variationslinguistik.
Es wird in den Blick genommen, wie eine Person aus Hannover ihre sprachliche Identität im Kontext von Prestige und der Vielfalt deutscher Sprachvarianten selbst wahrnimmt. Dafür wird ein sprachbiographisches Interview betrachtet.
Insbesondere spielt die Abwertung 'fremder Sprache' eine Rolle in der Identitätskonstruktion.

Diese Arbeit untersucht die sprachliche Selbstverortung im Kontext von Sprachprestige und dem Wechselspiel zwischen verschiedenen Varianten der deutschen Sprache, speziell im Raum Hannover, dem Wohnort der Gewährsperson.
Anhand eines sprachbiografischen Interviews wird beleuchtet, wie die Gewährsperson ihre sprachliche Identität innerhalb der deutschen Varietätenlandschaft positioniert - insbesondere in Bezug auf das weit verbreitete Prestige des 'Hannoveraner Hochdeutschs'.
Zentral ist die Frage, wie diese wahrgenommene Prestige-Zuordnung mit tatsächlichen sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmt oder divergiert.
Die Analyse zeigt auf, dass persönliche Sprachbewertungen unabhängig von empirischen Daten bestehen und tief in kulturellen und identitätsstiftenden Mythen verwurzelt sein kann. Dabei spielt die Abwertung bestimmter Dialekte, etwa der ostdeutschen, eine signifikante Rolle in der Identitätskonstruktion der Einzelpersonen. Diese Untersuchung trägt Erkenntnisse zur Variationslinguistik und Dialektologie bei, indem sie die soziolinguistischen Dynamiken zwischen Sprache, Identität und sozialem Prestige aufzeigt und vertieft.

Info

Day: 2025-05-17
Start time: 15:20
Duration: 00:30
Room: GWZ 4.216
Track: Communication Sciences
Language: de

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