Programm StuTS 68

Bei der letzten StuTS hatte ich folgendes Problem vorgestellt:

Zur instrumentalphonetischen Untersuchung von Vokalen hat sich „die Wissenschaft“ längst auf die Bestimmung ihrer Formantenlagen geeinigt. Ein vergleichbarer Konsens fehlt bei den Frikativen jedoch bis heute; jedes Paper scheint eine andere Methode zu verwenden. Ein halbes Jahr und rund 20.000 Wörter später kann ich eine Lösung präsentieren:

In meiner Masterarbeit hatte sich die Bestimmung des sogenannten Centre of gravity (COG) sowie dessen Standardabweichung (SD) zwar nicht als die trennschärfste, dafür jedoch äußerst anfänger*innenfreundliche Methode erwiesen. In diesem Vortag möchte ich euch diese Methode vorstellen und exemplarisch zeigen, dass frikativische Phänomene ihr instrumentalphonetisches Schattendasein zu Unrecht fristen.

Bei der Messung der COG und SD der palatalen und postalveolaren Frikative [ç, ʃ] dreier Sprecher*innen der Fernsehsendung „Elefant, Tiger & Co.“ konnte die Koronalisierung, also der für das Obersächsische hochsaliente Zusammenfall dieser beiden Frikative, teilweise nachgewiesen werden. Teilweise deswegen, weil ein Sprecher sich im Laufe der Jahre messbar dem hochdeutschen Standard angenähert und zunehmend signifikant zwischen beiden Lauten unterschieden hatte.

(Instrumental)phonetische Vorkenntnisse braucht ihr nicht, sind aber von Vorteil. ;)

Info

Tag: 19.11.2020
Anfangszeit: 19:15
Dauer: 00:30
Raum: Odille Morison
Track: Phonetics and Phonology
Sprache: de

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