Vortrag: "Sprache ist ein wunderbares Mittel, um Zugehörigkeit zu konstruieren. Und Zugehörigkeit ist immer auch Identität."
Zur Mehrsprachigkeit der Autorin Anna Baar.
Anna Baar ist eine der politischsten Schriftstellerinnen Österreichs und verhandelt in ihrem literarischen Gesamtwerk die Beziehung zwischen Identität und Sprache auf persönlicher wie politischer Ebene ständig neu. Vor dem Hintergrund ihrer Romane und Kurzgeschichten zeichnet sich dabei ein deutliches Bild ihrer (mehrsprachigen) Sprachbiografie ab, die sich ständig an der Schwelle von Identitätskonstruktion, In- und Exklusion zu befinden scheint.
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich ebendiesem Themenbereich beschäftigt, mich dabei theoretisch vor allem auf die Konzepte von Busch (2021) gestützt und die Arbeit methodisch auf drei Säulen der Auswertung aufgebaut, wobei 1) ein Sprachenportrait (nach Busch 2006), 2) ein sprachbiografisches Interview mit der Autorin durchgeführt wurde und 3) ausgewählte Literaturstellen vor dem Hintergrund der Mehrsprachigkeitskonzepte Brigitta Buschs (2021) analysiert wurden.
Als Ergebnis zeichnet sich eine Sprachbiografie ab, die sowohl bezüglich der inneren als auch der äußeren Mehrsprachigkeit vielfältig und von einem ständigen Hin und Her zwischen den beiden Erstsprachen Deutsch und Serbokroatisch geprägt ist. Dieses sprachliche ‚Schwanken‘ ist insbesondere durch eine explizit politische Dimension gezeichnet, da die Beurteilung der Erst- respektive Einzelsprachen je nach sozialem Umfeld als stark divergierend beschrieben werden kann – Sprache, soziales Umfeld sowie sozialer Status respektive Sprachbeurteilung seitens des Umfeldes scheinen sich in ständigem Austausch zu befinden.
Info
Tag:
27.10.2023
Anfangszeit:
15:00
Dauer:
00:25
Raum:
Hofburg Raum 1
Track:
Sociolinguistics
Sprache:
de
Links:
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ReferentInnen
Dorothea Sichrovsky |