<span class="translation_missing" title="translation missing: de.options.poster">poster</span>: Paarformeln/Wortgeschwister mit Vornamen als sprachliches Phänomen im Kontext von Hate Speech auf Twitter/X
Hate Speech/Hassrede ist ein Thema, das die aktuelle Forschung sowohl linguistisch als auch interdisziplinär beschäftigt. Die Computerlinguistik versucht bereits durch automatische Annotation mit Hilfe von KI Hate Speech automatisch zu erkennen. In meiner aktuellen Hausarbeit versuche ich Paarformeln/Wortgeschwister mit Vornamen als sprachliches Phänomen näher zu beschreiben und wie dieses im Kontext von Hate Speech auf Twitter/X auftritt. Als Datengrundlage dient mir ein Datensatz von 115 Tweets zu den Anfragen “Mohammed und”, “und Ali” und “und Hassan”. Nach dem Herausfiltern von Dopplungen durch Retweets bleiben 14 Tweets zur näheren Analyse übrig, die ohne notwendigen weiteren Kontext als Hate Speech einzuordnen sind und eine Paarformel bzw. Wortgeschwister mit Vornamen aufweist. Zur Veranschaulichung lässt sich folgendes Beispiel nennen: @BlauesBaerli @Simkarte3 @welt Und nur als kleine aber feine Ergänzung: Mhammed und Ali kommen zusätzlich um dir dein Hack, deine Frau und unsere Freiheit zu nehmen! Dieses Land ist dem Untergang geweiht, der Zug ist abgefahren. Um als Hate Speech zu gelten, müssen die Vornamen in den Paarformeln generalisiert für eine ganze Gruppe stehen und dürfen sich nicht auf einzelne Personen beziehen. Dabei fällt auf, dass größtenteils arabische und männliche Namen verwendet werden. Um das sprachlicher Phänomen näher zu beschreiben, wird sich an den Termini der Phraseologie bedient. Die Veränderung der Reihenfolge der Vornamen oder der Austausch der Vornamen mit anderen, verändert die pragmatiscche Bedeutung des Phrasems, den sprachlichen Ausdruck von Hass, nicht. Die unveränderliche Wortfolge von Wortpaaren im Besonderen (vgl. Azzenine 1993: 48) trifft auf Paarformeln mit Vornamen nicht zu. Die Implikaturtheorie liefert einen pragmatischen Erklärungsansatz für dieses sprachliche Phänomen. Die in dieser Arbeit untersuchten Phraseme sind an den Kontext der Hate Speech gebunden. Setzt man eine der Paarformeln in einen anderen Kontext, geht die generalisierende Funktion und der damit mögliche Ausdruck von sprachlichem Hass gegenüber einer ganzen Gruppe verloren. Die untersuchten Paarformeln lassen sich somit als konventionelle Implikaturen bezeichnen.
Info
Tag:
28.10.2023
Anfangszeit:
13:30
Dauer:
00:15
Raum:
List of posters on saturday
Track:
Applied Linguistics
Sprache:
de
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ReferentInnen
Maren Pekruhl |