Version 1.0

Vortrag: Metasprachliche Strategien zum Ausdruck von evidentialen Bedeutungen

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit metasprachlichen Strategien in Deutsch und Englisch zum Ausdruck von evidentialen Bedeutungen, die in einer Objektsprache grammatikalisiert sind. Evidentialität im engeren Sinne bezeichnet die Wissensquelle, die ein Sprecher zur Qualifizierung einer Proposition angibt. In einigen Sprachen sind evidentiale Bedeutungen grammatikalisiert in beispielsweise verbalen Affixen oder Klitika. Evidentialität liegt in diesen Sprachen also sehr nah am Zentrum der Ausdrückbarkeit. Prinzipiell haben alle Sprachen entsprechende lexikalische Mittel und zeigen komplexe Interaktionen zwischen Lexikon und Morphosyntax bei der Entstehung evidentialer Bedeutungen. Wenngleich jeder Gedanke in jeder Sprache ausgedrückt werden kann, unterscheiden sich Sprachen also darin, welche Bedeutungen zusätzlich grammatisch ausgedrückt werden müssen: „Languages differ essentially in what they must convey and not in what they may convey“ (Jakobson 1959:236). Dieser grundlegende Unterschied spielt auch in der Übersetzungspraxis eine Rolle, wenn etwa Bedeutungen, die in der Objektsprache grammatisch ausgedrückt werden müssen, in der Metasprache prinzipiell weglassbar sind. In der Metasprache liegt damit eine Wahlfreiheit, die mit der Objektsprache nicht gegeben ist. Im Rahmen einer qualitativen Korpusuntersuchung wird der Frage nachgegangen, welche metasprachlichen Strategien in Deutsch und Englisch zum Ausdruck von evidentialen Bedeutungen genutzt werden.

Info

Tag: 14.11.2025
Anfangszeit: 16:15
Dauer: 00:30
Raum: M17.74
Track: Typologie und Varietätenlinguistik
Sprache: de

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