Version 1.0
Vortrag: Vom Nutzen (und den Gefahren!) dialektaler Daten für die Syntaxtheorie

Dialektale Daten spielen seit einigen Jahren eine wichtige Rolle in der theoretischen Syntaxforschung. Da Dialekte nicht der präskriptiven Grammatikforschung unterworfen sind, bilden sie ein adäquates Abbild von dem, was als "natürliche Sprache" – und damit Gegenstand der Syntaxforschung – anzusehen ist. Bei der Erhebung dialektaler Daten ergeben sich jedoch eine Reihe von Problemen. Während die eine Seite – ganz in der Tradition der "klassischen" Dialekterhebungen – auf direkte Erhebungen (spontansprachliche Äußerungen bzw. Übersetzungen aus dem Standarddeutschen) setzt, ist diese Methode weniger geeignet, die tatsächliche muttersprachliche Kompetenz zu erfassen – wie sie z.B. mit Beurteilungen auf der Likert-Skala erreicht werden können. Anhand einiger Fallbeispiele aus dem Alemannischen (Relativsatzstrukturen und Lange W-Extraktion, Adjektivflexion und die Verwendung des indefiniten Artikels bei Massennomina) werde ich zeigen, wie auf den ersten Blick widersprüchliche Daten zu weiteren und detaillierteren Einsichten in die menschliche Sprachfähigkeit beitragen können. Hierzu wende ich das sogenannte Decathlon Modell von Featherston (2019) an.
Featherston, S. (2019) The decathlon model. Current approaaches to syntax–a comparative handbook, 155-186.
Alexandra Rehn & Ellen Brandner (2022). Bad Data can be Good Data – the Significance of Different Methods for Syntactic Theorizing. In: Hörnig, R., von Wietersheim, S., Konietzko, A. & Featherston, S. LE 20 Proceedings, Tübingen.
Info
Tag:
13.11.2025
Anfangszeit:
17:30
Dauer:
01:30
Raum:
M2.00
Track:
Keynote
Sprache:
de
Links:
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Ellen Brandner |
