Version 4.2
Workshop: Eine Anleitung zum Lesen von Spektrogrammen
Das Spektrogramm ist eine Darstellungsform eines Sprachsignals, das nicht nur die Intensität im Verlauf der Zeit darstellt (wie bei Oszillogrammen), sondern auch die Frequenzverteilung des Signals visuell präsentiert. So entsteht eine Abbildung im Verlauf der Zeit, die in der Vertikalen die Frequenzen darstellt und durch den Schwärzungsgrad die jeweiligen Intensitäten visualisiert. Die Sprachlaute sind je nach Artikulationsort und -art durch verschiedene Muster im Spektrogramm gekennzeichnet, denn die Positionen der Artikulatoren bedingen charakteristische Resonanzen des Vokaltrakts. Merkmale hierfür sind zum Beispiel die ersten drei Formanten und deren Transitionen im Übergang zu Konsonanten, oder die voicebar, die die Stimmhaftigkeit eines Lautes anzeigt. So lassen sich Lautgruppen und Artikulationsorte durch ihre Merkmale im Spektrogramm rein visuell identifizieren. Anwendung findet dieses Verfahren im Speziellen in der Forensischen Phonetik, sowie der Klinischen Linguistik. In allen Bereichen der Phonetik wird das Spektrogramm allerdings meist in Kombination mit der Tonaufnahme interpretiert. Die Möglichkeiten und Grenzen dieser Analyse, sowie der Anwendungsbereich sollen den Teilnehmenden in diesem Workshop nähergebracht werden. Zum Kennenlernen der charakteristischen Merkmale sollen die Spektrogramme in diesem Workshop „blind“ interpretiert werden, also ohne die Audiospur. Hierzu werden die Charakteristika der Lautklassen und Artikulationsorte vorgestellt und deren Identifikation im Spektrogramm anschließend durch Übungen erprobt. Der Workshop richtet sich an Studierende der Sprachwissenschaft, die grundlegende Kenntnisse der Artikulation und der Transkription von Sprachlauten (IPA) mitbringen.
Info
Tag:
25.05.2019
Anfangszeit:
17:00
Dauer:
01:00
Raum:
100 / Hörsaal XXI
Track:
Phonetics and Phonology
Sprache:
de
Links:
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ReferentInnen
Beeke Muhlack |