Programm StuTS 68

Die Standardisierungsprozesse, denen die spanische Sprache unterliegt, gehen mit soziokulturellen und politisch-wirtschaftlichen Kräften einher, die in ständigem Wandel sind und somit das Standardisierungsmodell dieser Sprache zwischen Polyzentrismus und Monozentrismus schwanken lassen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Akademie der Sprache, die zwar traditionell die Norm Nordspaniens vorschrieb, heute aber das Spanische als polyzentrisch anerkennt. Des Weiteren führt die gegenwärtige Globalisierung zu einem intensiveren kommunikativen Austausch zwischen SprecherInnen aus hispanophonen Ländern. Dieser hat einerseits die Debatte um das polyzentrische Modell geprägt, das als notwendige Voraussetzung eines gemeinsamen Spanischen angesehen wird, andererseits treibt er die Homogenisierung der Standardvarietäten voran.
Im Rahmen meiner Arbeit soll der Einfluss dieser entgegengesetzten Tendenzen auf die Standardisierung des Spanischen systematisch und differenziert untersucht und interpretiert werden. Hierfür wird die Ebene der Morphosyntax anhand einer mehrschrittigen Methode konsequent untersucht: Zunächst werden wichtige grammatikographische Werke des Spanischen analysiert, um die vorgeschriebenen Normen festzustellen. Anschließend wird der tatsächliche Gebrauch dieser Normen in ausgewählten Medien aus verschiedenen Ländern der Hispanophonie überprüft. Zudem wird die Wahrnehmung von SpracherInnen aus drei spanischsprachigen Ländern herangezogen, um herauszufinden, ob sich bei den Sprachgemeinschaften der Befragten ein nationales Normbewusstsein herausgebildet hat.
In diesem Vortrag möchte ich die Problematik um die Standardisierung des Spanischen beleuchten sowie die methodologische Herangehensweise und Hypothesen der Studie darstellen.

Info

Tag: 20.11.2020
Anfangszeit: 18:00
Dauer: 00:30
Raum: Clotilde Tambroni
Track: Sociolinguistics
Sprache: de

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