Talk: Konjunktivverwendung und Strategien der Redewiedergabe in den Olmützer Prozessakten

Prozessakte aus älteren Sprachstufen des Deutschen wecken in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit und wurden bereits Untersuchungsgegenstand zahlreicher sich mit unterschiedlichen Erscheinungen befassender Studien und Projekte. Das liegt v. a. in der spezifischen Entstehungsbedingungen dieser Textsorte, die sich an der Schnittstelle zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit bewegt. Aus diesem Grund werden Prozessakte oft unter dem Aspekt der Redewiedergabe betrachtet. Eine der Erscheinungen, die bei der Untersuchung der Redewiedergabe, sowohl im Falle der Prozessakte (v. a. Hexenverhörprotokolle) als auch anderer Textsorten, untersucht wird, stellt die Konjunktivverwendung dar (vgl. Guchmann/Semenjuk 1981, Wilke 2006). Sie bildet auch den Untersuchungsgegenstand in diesem Beitrag, der sich mit der Konjunktivverwendung in der Olmützer Stadtkanzlei des 16. Jh., die außerhalb des zentralen deutschen Sprachraums liegt, beschäftigt.
Der geplante Beitrag fasst die Ergebnisse der Seminararbeit zusammen, die im Sommersemester 2020 entstand, und befasst sich mit einem kleinen Teil des in der geplanten Dissertation analysierten Korpus. Im ersten Teil des Beitrags werden in Anlehnung an Wilke (2006) zwei Faktoren, die die Wahl zwischen Konjunktiv I und II in den untersuchten Texten beeinflussen konnten, einer Analyse unterzogen. Es wird die Korrelation zwischen der Konjunktivform und der Einbettung der Redewiedergabe sowie dem in den Einträgen herrschenden Tempus untersucht. Da der Konjunktiv häufig nach einer Redeeinleitung zum Einsatz kommt, wird im zweiten Teil des Beitrags auf das Vorkommen und syntaktische Regularitäten der Redeeinleitung sowie auf die Verwendung der Redeeinleitungsverben eingegangen.

Info

Day: 2020-11-21
Start time: 19:15
Duration: 00:30
Room: Odille Morison
Track: Historical Linguistics
Language: de

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