Version 4.2

Vortrag: Agieren im Tagalog

Wenn eine binäre Diathese nicht ausreicht

Die Markierung von Aktanten in Verbalsätzen ist in der Typologie ein wichtiger Aspekt, um eine Sprache zu charakterisieren. In manchen Sprachen ist es jedoch schwierig zu definieren, was als Verbalsatz gilt, wenn nämlich die Prädikation in Verbalsätzen der Bildung von Nominalphrasen so sehr ähnelt, dass eine Unterscheidung fragwürdig ist. Dies ist besonders dann der Fall, wenn keine klare Abgrenzung zwischen einzelnen Wortarten möglich ist. Auch auf das Tagalog, eine austronesische Sprache auf den Philippinen, trifft dies zu: In verschiedenen Ansätzen wurde argumentiert, dass mangels eindeutiger Definitionen für die Wortklassen Nomen und Verb jeder Satz als Kopulasatz zu analysieren sei. In diesem Vortrag soll diskutiert werden, ob sich im Tagalog Verbalsätze von Kopulasätzen unterscheiden lassen und wenn ja, wie die Struktur des Verbalsatzes aktantentypologisch einzuordnen ist. Dazu wird zum einen betrachtet, wie die Problematik der Wortartendefinition behandelt werden kann. Zum anderen wird die Modifikation innerhalb einer Nominalphrase mit den Strukturen auf der Satzebene sowie mit der Markierung von Aktanten verglichen. Daraus ergibt sich eine abschließende Einordnung des Tagalog als ein Aktantentyp, der weder als nominativisch, noch als ergativisch, noch als split-transitiv bezeichnet werden kann: Eine Struktur mit symmetrischer Ditathese.

Info

Tag: 25.05.2019
Anfangszeit: 14:00
Dauer: 00:30
Raum: 100 / Hörsaal XIb
Track: Typology and Variational Linguistics
Sprache: de

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